Thema Taufe 1
Was heißt: getauft werden? – ein Beispiel: Die Taufe von Astrid und Albert
Jeder Mensch auf dieser Welt ist Gottes Kind. Ganz egal, ob er alt oder jung ist, Erwachsener oder Kind oder Jugendlicher. Egal, welches Geschlecht, welche Hautfarbe oder Religion er hat. Gott hat alle Menschen lieb und nimmt sie an. Er sagt Ja zu uns Menschen.
In der Taufe feiern wir das, dass Gott Ja zu uns sagt. Wir machen es uns bewusst. Wir feiern, dass Astrid und Albert Gottes Kinder sind. Wir feiern ein Fest. Gott hat seine Geschichte mit jedem Menschen auf dieser Welt. Wir feiern heute, dass seine Geschichte mit Astrid und Albert angefangen hat, bei ihrer Geburt.
Astrid und Albert bekommen das zugesprochen, Gottes Name wird über ihnen genannt, wird mit ihrem Namen verbunden; und sie werden gesegnet. Und weil das etwas Schönes und Großes ist, dass wir Gottes Kinder sind, hat man die Taufe immer schon mit einer neuen Geburt verglichen. Man hat gesagt, die Taufe ist eine wie neue Geburt, bei der das Wasser und der Geist, die Kraft Gottes eine wichtige Rolle spielen.
Gott soll Astrid und Albert begleiten. Er soll bei ihnen sein auf ihrem Weg durchs Leben. Sein Geist soll ihnen Kraft schenken – um all das bitten wir, wenn die Kinder bei der Taufe gesegnet werden.
Bei der Taufe kommen Astrid und Albert mit Wasser in Berührung. Das Wasser verdeutlicht unsere Bitten und Wünsche.
1. Wasser ist lebensnotwendig. Ohne Wasser gibt es kein Leben für Pflanzen, Tiere und Menschen.
Das Wasser verdeutlicht unsere erste Bitte und unseren Wunsch für Astrid und Albert: Gott möge ihnen all das geben, was sie zum Leben brauchen - materielle Dinge, wie Essen und Trinken, Kleidung, ein Zuhause. Und auch die Dinge, die wir nicht kaufen, ja nicht einmal sehen können: Liebe, Menschen, die einen mögen, die als Freunde zu einem halten, auch in schwierigen Zeiten.
2. Wasser kann auch gefährlich sein. Im Wasser kann man ertrinken. Das Wasser verdeutlicht auch unsere zweite Bitte für Astrid und Albert: Gott möge sie behüten, wenn sie in Gefahr sind. Er soll sie beschützen in allen Gefahren und Schwierigkeiten, die ihnen begegnen.
3. Mit Wasser reinigen wir uns. Es kann uns erfrischen. Und so verdeutlicht das Wasser auch unsere dritte Bitte für Astrid und Albert: Gott möge ihnen Vergebung schenken, wenn sie Fehler machen. Immer wieder machen wir Fehler im Leben und immer wieder brauchen wir die Chance, neu anzufangen. Dass Gott uns unsere Fehler nicht übelnimmt, dass er uns immer wieder vergibt, das ist etwas sehr Befreiendes. Immer wieder dürfen Gott unsere Fehler bekennen und den neuen Anfang der Vergebung erfahren.
An diese drei Bitten für Astrid und Albert, die Bitte um das Lebensnotwendige, die Bitte um Schutz in Gefahr und die Bitte um Vergebung und Neuanfänge – an diese drei Bitten erinnert uns das Wasser, mit dem die beiden in Berührung kommen.
Im Zentrum der Taufe steht das dreimalige Begießen des Kopfes mit Wasser und die dabei gesprochene Taufformel - der Pfarrer oder die Pfarrerin spricht dabei:
"Astrid/Albert, ich Taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes."
(= Taufformel)
Nach der Taufhandlung spricht der Pfarrer/die Pfarrerin den Taufsegen und legt dabei die Hand auf den Kopf des Täuflings. Das ist ein Zeichen dafür, dass Gott diesen Menschen wie ein guter Freund begleiten wird.
Bei der Taufe wird mit dem Zeichen (Symbol) des Wassers wird ein Bibelwort verbunden. So eine kirchliche Handlung, bei der ein Zeichen und ein Bibelwort verbunden werden nennt man Sakrament.
Die Eltern und Paten werden im Taufgottesdienst gefragt, ob sie die Taufe von Astrid und Albert wollen. Wenn sie diese Frage bejahen, übernehmen sie Verantwortung für die religiöse Erziehung, die Erziehung zum Glauben. Unsere Kirche und ihre Mitarbeiter/innen unterstützen sie dabei. Durch die Kinder- und Familiengottesdienste, durch den Religionsunterricht, durch viele andere Angebote für Kinder und auch für Jugendliche. Auch der Konfirmandenunterricht ist so ein Angebot. Ihr erfahrt mehr vom Glauben und sagt bei eurer Konfirmation selber JA zu eurer Taufe.
Oft bekommen die Kinder Taufsprüche mit auf ihren Lebensweg. Das sind wichtige Sätze aus der Bibel, die die Eltern und Paten für ihre Kinder ausgesucht haben. Sie sollen sie an den Tag ihrer Taufe erinnern und sind so etwas wie ein Lebensmotto oder ein Wunsch für das Leben des Kindes. Manche Kinder bekommen auch eine Taufkerze mit als Erinnerung.
Durch die Taufe werden Astrid und Albert als Mitglieder in die Evangelische Kirche und in ihre Pfarrgemeinde aufgenommen.